Ein Regentag wie dieser eignet sich besonders, um über die zurückgelegten 525 Meilen seit unserem letzten Beitrag zu berichten.
Derzeit sind wir in Seixal, einer kleinen Bucht gegenüber von Lissabon. Wir liegen sicher an einer Boje in dem kleinen Hafen und haben für die angekündigten Starkwinde je Bug eine extra Leine zur Boje gelegt.
Das im letzten Beitrag berichtete Sperrgebiet für Jachten unterhalb 15 Meter, das zum Schutz von Orcas und Jachten ausgewiesen wurde, haben wir gemieden und haben den küstennahen Weg gewählt.
Kurzzeitig erschreckend war, dass wir am 28.09.2020 ein treibendes Netz im Propeller gefangen hatten.
Es war ja nur eine Frage der Zeit bis das passierten musste. Wir haben daraufhin den Kurs geändert, um in die nächste mögliche „Bucht von Carino“ zu fahren. Dort vor Anker liegend haben wir uns von dem Netz frei geschnitten.
Ein kleiner Tauchgang und wir waren wieder gänzlich manövrierfähig. Das Wetter war ruhig und es bestand keine Gefahr für Besatzung und Boot.
Eine solche „Havarie“ möchten wir jedoch nicht zur „Unzeit“ erleben. (..drei-Mal-Klopf auf Holz.)

Die Orcas haben uns ebenfalls gemieden, jedoch fast an jedem Tag an dem wir unterwegs waren hatten wir Begegnungen mit Delfinen. Einige blieben länger zum Spielen, Andere nur kurz für eine Inspektion.

Das Netz haben wir auf der Pier von Carino entsorgt/abgelegt.

Unsere Häfen und Ankerplätze waren:
Vicedo, aCoruna, Camarinas, Finisterre, Muros, Aguino, Vigu-Moana, Moana, Viana do Castello (Portugal), Porto „Rio Duro“, Aveiro, Figueira da Foz, Peniche, Cascais Seixal -Lissabon-

Wenn man das Cap Finisterre gerundet hat, ändert sich die Wetterlage. Ein stetiger Nordwind zu dieser Jahreszeit macht uns die Reise in den Süden einfacher als erwartet. Jedoch ist der Nordwind sehr kühl und so beeilten wir uns um Strecke nach Süden zu machen. Leider hatte das zur Folge, dass wir die 4 nordspanischen Rias
( Ria de Muros y Noia, Ria de Arousa, Ria de Ponte Vedra, Ria de Vigo) [tiefe geschützte fijordähnliche Buchten] nicht ausgiebig erkundeten.
An die stellenweise bis zu 4 Metern hohe Dünung haben wir uns gewöhnt. Man muss sich nur dort fernhalten ,wo die Wellen brechen.

In Finisterre waren wir auf die SY „OAlen“ , die wir bereits in Camarinas am Ankerplatz kennelernten zum Essen eingeladen. Zusammen mit Laure & Cedric mit Ihren noch nicht schulpflichtigen Kindern Elea und Lilou hatten wir einen unvergesslichen Abend. Die O Alen ist jetzt bereits auf Madeira. Wir wünschen Ihnen „always fair winds“.

Sehr schön ist Porto mit einer sehenswerten Altstadt.

Lissabon ist sehr imposant, und empfängt den Besucher am Torre de Belem.

Die Brücke (Ponte de 25 de Abril) über der Tejo „brummt stetig und ohrenbetäubend laut wie ein Schwarm Hornissen.

Wer Lissabon besucht sollte unbedingt eine Fahrt mit der Straßenbahn: „Nummer 28 Elektriko“ unternehmen. Sie führt durch die engen Gassen der Altstadt.
Die Temperaturen in Lissabon sind mit Mittags 22-24 Grad Celsius sehr angenehm.
Unser Plan weiter in den südlichen Teil der Algarve zu segeln ist derzeit unterbrochen, da für ein paar Tage Starkwind aus Süden vorhergesagt wurde.

 

 

 

Noch ungewohnt ist es sich mit den Fahrplänen von Bus, U-Bahn und Straßenbahn auseinander zu setzen.
Im wörtlichen Sinne führte das zu einer Auseinandersetzung der Crewmitglieder über Routennummern Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte.

Im Zusammenspiel mit einer Smartphone-App deren Bedienung als „try and error“ erprobt wird ,während man dem gerade verpassten Bus hinterher schaut.
Seeschifffahrtsstraßenordnung, Wetterkunde und die Internationalen Regeln zur Vermeidung von Kollisionen sind dagegen ein Kinderspiel.
?? …wurde das aufblasbare Auto im Taschenformat bereits erfunden ??